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Vom Träumen zum Handeln. Eine Realität, die sie geschaffen hat: Japnit Ahuja
Vom Programmieren von Websites als Hobby über die Gründung von „Go Girl“ bis zur Leitung eines KI-Startups verwandelte Japnit anfängliche Hürden in Antrieb für Veränderung. Ihr Weg beweist, dass Leidenschaft, Ausdauer und Zielstrebigkeit die Technologielandschaft verändern und die nächste Generation von Mädchen in MINT-Fächern stärken können.
Die Kraft der frühen Förderung
Schon in jungen Jahren spielte ihr Vater eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Japnits MINT-Begeisterung. Indem er sie ermutigte, eine Laufbahn im technischen Bereich zu verfolgen, stellte er althergebrachte kulturelle Erwartungen in Frage. In einer Gesellschaft, in der Mädchen bis dahin selten ermutigt wurden, Karrieren im MINT-Bereich einzuschlagen, ermutigte er sie, über traditionelle Geschlechterrollen hinaus zu denken und sich große Ziele zu setzen.
F: Wann haben Sie sich zum ersten Mal für MINT interessiert?
Als ich elf war, zeigte mir mein Vater den Quellcode von Facebook. An diesem Tag hatte ich zwei lebensverändernde Erkenntnisse. Zum einen war ich erstaunt zu entdecken, dass rote und blaue Codezeilen den Pazifischen Ozean überqueren und mich mit meiner Tante auf der anderen Seite der Welt verbinden konnten. Zum anderen verstand ich, dass Technologie nicht nur für Bildschirme und Apps gedacht war, sondern eine Sprache darstellt, die meine Ideen formen konnte.
F: Haben Sie jemals einen anderen Weg außerhalb von MINT in Betracht gezogen oder verfolgt? Wenn ja, was hat Sie zurückgebracht?
Schon ziemlich früh. Weil ich das einzige Mädchen in meinem Computerclub war, fühlte ich mich oft fehl am Platz. Und ohne ein weibliches Vorbild in meinem Umfeld hatte ich Zweifel, ob ich wirklich zur Tech-Welt gehörte. Ich sprach selten, aus Angst, dass meine Antworten abgelehnt würden. Der Computerclub hätte ein Meer von Möglichkeiten bieten können, doch viele davon waren unerreichbar. In Delhi zu leben bedeutete, dass ich nicht alleine unterwegs sein durfte. Und im Gegensatz zu meinen männlichen Altersgenossen konnte ich nicht einfach an nächtlichen Hackathons, Spätveranstaltungen oder Wettbewerben außerhalb des Campus teilnehmen. Auf den wenigen Veranstaltungen, an denen ich teilnehmen konnte, fühlte ich mich als Außenseiterin, mit der stillen Erwartung, dass ich am Ende sowieso nicht mithalten würde.
Ich erkundete andere MINT-Fächer wie Biologie. Was mich jedoch immer wieder zurückzog, war meine Motivation, Dinge zu erschaffen.
„Programmieren gab mir Freiheit. Ich musste nicht auf die Universität oder eine Erlaubnis warten; ich konnte alles erschaffen, was ich mir vorstellte, zu meinen eigenen Bedingungen.“
Ihr Traum wird Realität
Als ihre Lehrerin sie fragte, was ihr Traum sei, schrieb die 14-jährige Japnit: „Ich möchte Software-Ingenieurin werden und mehr Mädchen inspirieren, in die IT zu gehen.“ Zwei Jahre später gründete sie „Go Girl“, eine Initiative, die sicherstellen sollte, dass sich andere Mädchen nicht so unsichtbar oder ausgeschlossen fühlen wie sie einst.
Japnit mit 14 Jahren
2 Jahre vor Gründung von Go Girl
„Ich würde eine wirklich gute Software-Ingenieurin werden und mehr Mädchen inspirieren, in die IT-Branche zu gehen, um das Missverhältnis von Jungen und Mädchen in der Technik auszugleichen.“
F: Wo haben Sie technische Fähigkeiten gelernt?
Die meisten meiner technischen Fähigkeiten habe ich mir online angeeignet. Ich stand besonders früh vor der Schule auf, nur um Tutorials und Videos anzusehen. Was ich an Technologie am meisten liebte, war die Offenheit des Wissens; alles, was ich lernen musste, war online verfügbar, und alles, was ich wirklich brauchte, war ein Laptop und eine große Portion Neugier.
F: Erzählen Sie uns von Ihrem Weg zur Gründung von Go Girl.
In der High School war ich oft das einzige Mädchen im Computerclub oder bei Wettbewerben. Manchmal wurde ich nur rekrutiert, um das Team „diverser“ aussehen zu lassen, weshalb ich mich fragte, ob ich meinen Platz verdient hatte, denn schließlich hatte ich jedes Interview und jeden Programmiertest bestanden. Die Möglichkeiten waren überall um mich herum, aber ich hatte oft das Gefühl, dass sie mir nicht zugänglich waren.
Im College hielt dieses Gefühl an. Als ich in von Männern dominierten Klassenräume eintrat, spürte ich die Last von Vorurteilen und die stille Erwartung, dass ich nicht mithalten würde, auf meinen Schultern.
Die Gründung von Go Girl hat mein Zugehörigkeitsgefühl verändert. Anstatt darauf zu warten, von anderen einbezogen zu werden, habe ich einen Raum geschaffen, in dem sich andere gesehen und wertgeschätzt fühlen können. Heute arbeite ich durch Go Girl daran, die Lücke in Bezug auf Zugang, Vertretung und Chancen für Mädchen in MINT-Fächern zu schließen. Meine persönliche Mission ist jetzt zu einer Organisation mit über 100 Freiwilligen gewachsen, die heute über Bildung und Mentoring mehr als 2.000 junge Frauen unterstützt. Gleichzeitig baue ich mein eigenes KI-Startup auf, in dem ich nicht nur Technologie schaffe, sondern auch meinen Platz bei der Gestaltung ihrer Zukunft beanspruche.
F: Welche Ratschläge können Sie Mädchen geben, die heute studieren, um später im MINT-Bereich zu arbeiten?
„Du gehörst dazu. Warte nicht auf die Erlaubnis, Raum einzunehmen oder dich zu äußern. Nutze Chancen, suche nach Mentoren und baue deine eigene Gemeinschaft auf, wenn deine Umgebung dich nicht für voll nimmt.“
Folgen Sie Japnit auf LinkedIn und Instagram. Weitere Informationen zu Go Girl finden Sie auf der Website.
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